Unser Leben ist geprägt von ständigen Veränderungen, welche oft dazu führen, dass wir ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis entwickeln. Ständig neue Herausforderungen bringen uns aus dem inneren Gleichgewicht. Egal, ob finanziell, gesellschaftlich oder in Berufs- oder Privatleben kann dies zu einem erhöhten Druck führen. So können der Verlust des Jobs, eine Trennung oder der Tod eines Familienmitglieds uns ebenso aus unserer inneren Mitte bringen wie Kriege oder Inflation. Im folgenden Blogartikel möchte ich erläutern, wie Resilienz entsteht bzw. wie und mit welchen Methoden wir sie stärken können.
Resilienz entsteht bereits in unserer Kindheit und ist abhängig davon, wie wir lernen, mit sich verändernden Situationen umzugehen. Hierbei spielt auch das Lernen am Vorbild eine große Rolle. Bestimmte Faktoren haben einen Einfluss auf die Ausprägung unserer Resilienz. Hierzu zählen personale Faktoren, Umwelteinflüsse und Prozessfaktoren. Dabei werden unsichere Bindungen, geringe kognitive Fertigkeiten und eine geringe Fähigkeit zur Selbstregulation als eher negative Faktoren betrachtet. Zudem zählen Armut, Migration, der Einfluss bestimmter Ideologien, Religionen sowie Traumata zu Faktoren, die einer gesunden Resilienz nicht förderlich sind.
Resilienz wird auch bezeichnet als die Kompetenz, potentiell widrige Umstände und Situationen gut zu überstehen und daran zu wachsen. Sie stützt sich auf verschiedene Säulen, wie z.B. die Fähigkeit zur Empathie, eine gewisse Selbstwirksamkeitserwartung und Zielorientierung, die Fähigkeit zur Emotionsregulierung, einen bestimmten Optimismus sowie die Fähigkeit zur Selbstregulation und Impulskontrolle. Ferner spielen auch Ressourcen und persönliche Kompetenzen eine wichtige Rolle, wie beispielsweise ein soziales Netzwerk. Im Bereich der sozialen Kompetenzen könnte man bereits ansetzen, um Resilienz zu stärken, indem kommunikative Fähigkeiten trainiert werden. Selbstregulation kann ebenfalls trainiert werden, indem Affirmationen angewendet werden.
Um die eigene Resilienz zu entwickeln, ist es notwendig, eine gewisse Grundhaltung an den Tag zu legen. Diese spiegelt sich auch in den Säulen der Resilienz wider und umfasst beispielsweise die Akzeptanz dessen, was ist, als grundlegende Fähigkeit. Resiliente Menschen wissen mit Misserfolgen umzugehen und übernehmen Verantwortung für sich und ihre Handlungen, grenzen sich aber gleichzeitig auch von anderen Menschen ab. Sie sind in der Lage, ihre Zukunft zu planen und können eine Opferhaltung erkennen, hinterfragen und auch wieder verlassen.
1. Impulskontrolle: resiliente Menschen haben die Fähigkeit, ihre Impulse zu kontrollieren. Somit können sie auch bei Ablenkung und erhöhtem Druck fokussiert arbeiten. Sie sind zielorientiert und bringen Dinge zu Ende. Für die Impulskontrolle stehen verschiedene Tools zur Verfügung. Diese können im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie gemeinsam erarbeitet und etabliert werden.
2. Emotionsregulation: die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu lenken, ist für resiliente Menschen zentral. Hierbei sollen Emotionen nicht unterdrückt werden, sondern die Fähigkeit gestärkt werden, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen, diese auszuhalten und zu überwinden, sodass es den Menschen danach wieder gut geht.
3. Optimismus: resiliente Menschen haben ein Grundvertrauen darin, dass sich Dinge zum Positiven wenden und sie wissen demzufolge auch, dass Optimismus eher zum Ziel führt.
4. Analyse von Misserfolgen: resiliente Menschen erkennen, was nicht funktioniert und analysieren die Ursachen des Misserfolges. Sie können dann die Vorgehensweise entsprechend so verändern, dass das gewünschte Resultat erreicht wird.
5. Zielorientierung: klare Ziele sind essentiell für resiliente Menschen. Durch Rückschläge lassen sie sich nicht entmutigen. Ziele sind klar strukturiert und in Teilziele heruntergebrochen, denen konkrete Aufgaben zugeordnet sind. Resiliente Menschen wissen jedoch auch, wann sie ein Vorhaben aufgeben oder ein Ziel anpassen müssen und verfallen nicht in Frustration. Sie sind in der Lage, ihre Ziele anzupassen und entsprechend weiterzuverfolgen.
6. Soziale Kompetenz: ein soziales Netzwerk und ein sicherer Umgang mit anderen Menschen, der von Empathie geprägt ist, ist eine essentielle Eigenschaft von resilienten Menschen. Zu verstehen, warum der andere so tickt wie er tickt und gegebenenfalls auch die Perspektive zu wechseln, kann sehr hilfreich dabei sein, das soziale Umfeld zu einer wichtigen Ressource zu machen.
7. Opferhaltung: resiliente Menschen sind sich ihrer Verantwortung für ihr Leben und ihr Schicksal bewusst und wissen, dass sie durch ihr eigenes Verhalten die Dinge in ihrem Leben zum Besseren ändern können.
Um Emotionen zu lenken und Impulse zu kontrollieren, sollten Sie sich Ihrer Trigger bewusst werden und entsprechende Tools und Gegenmaßnahmen einüben und verankern.
Um eine optimistische Grundhaltung zu etablieren, beschäftigen Sie sich zunächst mit Ihren Glaubenssätzen und formulieren diese in positive Sätze um. Mithilfe von Affirmationen können Sie diese neuen Glaubenssätze verankern.
Um mehr Zielorientierung in Ihr Leben zu integrieren, nutzen Sie beispielsweise eine Zielmatrix und arbeiten Ihre Ziele, Teilziele und entsprechende Handlungsschritte konkret aus. Beschäftigen Sie sich außerdem bereits im Vorfeld mit möglichen Problemen und Stolperschwellen, die sich Ihnen auf dem Weg zu Ihrem Ziel in den Weg stellen könnten. Visualisierung und Manifestation können Ihnen helfen, Ihre Ziele zu erreichen.
Überdenken Sie Ihre subjektive Bewertung von schwierigen Situationen.
Achten Sie auf Ihre Einstellung zu Fehlern und Misserfolgen.
Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte und nehmen Sie Hilfe an.
Akzeptieren Sie, dass Veränderung und Unsicherheit ein Teil des Lebens sind.
Formulieren Sie schriftliche Ziele, Etappenziele und ergreifen Sie entschlossen Maßnahmen.
In der kognitiven Verhaltenstherapie stehen uns zahlreiche Tools zur Verfügung, um gemeinsam an Ihrer Resilienz und psychischen Widerstandsfähigkeit zu arbeiten. Sie möchten sich zu diesem Thema beraten lassen? Schreiben Sie mir gerne eine Nachricht!
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