Eine Gewichtsreduzierung wird absichtlich herbeigeführt, aus einer übertriebenen Angst, dick zu werden. Viele Magersüchtige begrenzen ihre Auswahl an Lebensmitteln und treiben oft exzessiv Sport. Auch der Einsatz von Appetitzüglern und Abführmitteln ist weit verbreitet.
Die Magersucht wird durch einen selbstherbeigeführten und aufrecht erhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert. Betroffene hungern dabei, bis sie einen BMI von 17,5 oder niedriger erreichen, also ein Gewicht, das mindestens 15 % unter dem Normalgewicht ihrer Altersklasse liegt.
Ähnlich wie bei Menschen, die an Bulimie leiden, können auch Personen mit Magersucht Maßnahmen wie Abführmittel, absichtliches Erbrechen oder exzessiven Sport nutzen, um ihr Gewicht weiter zu kontrollieren und reduzieren. Meist geschieht dies nicht in dem Maße, um eine Diagnose für Bulimie zu rechtfertigen, bei einigen Patient:innen ist der Übergang zwischen den Störungen fließend.
Ein weiteres Symptom vieler von Magersucht Betroffener ist die sogenannte Körperschemastörung. Bei dieser ist es Erkrankten nicht möglich, ihren eigenen Körper objektiv wahrzunehmen und sie empfinden sich trotz ihres Untergewichtes als „zu dick“. Die übermäßige Kontrolle über das eigene Essverhalten wird dabei genutzt, um sich von anderen Problemen abzulenken, Unsicherheit und Selbstzweifel durch ein kontrolliertes Bild nach außen zu überspielen oder sich dem Prozess des Erwachsenwerdens zu entziehen.